„Ihr Ziel auf der
Zeil – Kaufhaus M. Schneider“ heißt es am Vormittag des 27. Februar
1978 auch für die Feuerwehr. In dem sechsgeschossigen Kaufhaus
bricht gegen 9.45 Uhr bei Schweißarbeiten im Bereich der
Schaufensterpassage bei ein Brand aus, der sich rasch über das
betroffene Schaufenster in die abgehängte Decke ausbreitet.
Löschversuche der Schweißer bleiben erfolglos.
Dem anrückenden
Löschzug zeigt bereits während der Anfahrt zur Einsatzstelle
eine weithin sichtbare Rauchsäule, welches Ausmaß der Brand
bereits erreicht hat. Kurz vor dem Erreichen der Einsatzstelle
wird bereits „2. und 3. Alarm“ gegeben. Bei der Ankunft des
Löschzuges hat der Brand bereits einen Großteil der
Schaufensterfassade und des unteren Verkaufsraumes erfasst.
Durch die immer noch im Umluftbetrieb arbeitende Klimaanlage ist
eine Rauchausbreitung in alle Geschosse erfolgt. Nach Aussagen
der Geschäftsleitung befinden sich wahrscheinlich keine Personen
mehr im Haus. Sofort wird mit einem Löschzug die Brandbekämpfung
eingeleitet, der unmittelbar darauf eintreffende Löschzug
erkundet das übrige Gebäude um sicherzustellen, dass sich
wirklich keine Personen mehr im Gebäude befinden. Hierzu wird
über Leiterbühnen in die oberen Stockwerke eingestiegen.
Glücklicherweise stellt sich heraus, dass etwa 500 Ange-stellte
und 200 Kunden das Kaufhaus ohne Panik verlassen hatten.
Die
Brandbekämpfung und Erkundung wird unter Einsatz von 80
Preßluftatmern mit 2 B- und 12 C-Rohren vorgenommen. Zeitweise
sind 21 Trupps unter Atemschutz in dem Gebäude tätig. Der Brand
kann auf das Erdgeschoss begrenzt werden, das aber völlig
ausbrennt. In den oberen Geschossen entstehen Schäden durch
Rauch und Hitze. Um 12.24 Uhr erfolgt die Rückmeldung „Feuer
aus“. Die Nachlösch- und Aufräumarbeiten ziehen sich noch bis
23.30 Uhr; ein TROWA bleibt als Brandwache bis zum nächsten
Morgen um 7.40 Uhr als Brandwache vor Ort. Der Sachschaden wird
mit mindestens 40 Millionen Mark angegeben.
Text: Feuerwehrgeschichts- und Museumsverein Frankfurt am Main
e.V.